Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat alle Servicebetriebe in den Hamburger Krankenhäusern zu einer Unterschriftenpetition aufgerufen. 2.709 Beschäftigte haben sich daran beteiligt und deutlich gemacht, dass sie keine Beschäftigten zweiter Klasse sind. Ebenso, wie ihre Kolleg:innen haben sie für ihre enormen Leistungen während der Pandemie Anerkennung durch Sonderzahlungen verdient.
Eine Delegation der Beschäftigten wollte die Unterschriften persönlich der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft (HKG), der Interessenvertretung der Hamburger Krankenhäuser, übergeben. Doch die Verantwortlichen verweigern die Annahme, mit der Begründung, sie seien nicht verantwortlich. Aus Sicht von ver.di ist dies eine unglaubliche Respektlosigkeit gegenüber den Beschäftigten, die seit über einem Jahr unter anderem in der Reinigung oder dem Patient:innentransport unter sehr erschwerten Bedingungen für Hygiene und reibungslose Abläufe sorgen.
Doch die Kolleg:innen lassen sich nicht abwimmeln! Am Donnerstag, den 20.05., 16:30 Uhr, wurde die Petition im Rahmen einer öffentlichen Aktion in den Briefkasten der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft (Burchardstr. 19, 20095 Hamburg) eingeworfen.
Kathrin Restorff, Gewerkschaftssekretärin Gesundheit und Pflege ver.di HH: „Dass eine Sonderzahlung an die Service – Beschäftigten in den Krankenhäusern vom Bund nicht vorgesehen sei, wie von Arbeitgeberseite argumentiert wird, halten wir für falsch und für vorgeschoben. Die Arbeitgeber sind in der Verantwortung und in der Pflicht, mit ihren gesetzlichen Interessenvertretungen über die Verteilung der Sonderzahlung zu beraten und eine faire Auszahlung zu beschließen. Ich finde es empörend und ignorant, dass die Arbeitgeber die Petition nicht einmal annehmen wollen!“
Hintergrund:
Im September 2020 hatte die Bundesregierung 100 Millionen Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds für Sonderzahlungen zur Verfügung gestellt, von denen nur ein kleiner Teil der Krankenhäuser und Beschäftigten profitierten. Beschäftigte der zum Teil ausgegliederten Servicetöchter der Hamburger Krankenhäuser, wie beispielsweise Reinigungskräfte, Beschäftigte im Patient:innentransport oder in der Medizintechnik sind gar nicht bei der Auszahlung berücksichtigt worden. Dies führte in den Einrichtungen zu einer großen Unzufriedenheit und Spaltung.